Liebe Fan-Gemeinde,
wir sitzen gerade beim Afternoon-Tea auf dem Sonnendeck unseres Schiffes und genießen den Sonnenuntergang.
Der Tag heute stand unter dem Motto: Langsam ankommen.
Für die 100 Kilometer von Luxor nach Edfu waren wir die ganze Nacht unterwegs. Das Schaukeln des Schiffes und das Motorengeräusch haben uns allen einen wunderbaren Schlaf beschert.
Nach dem Frühstück - das aus einem netten, kleinen Buffet bestand - hatten wir erst einmal ein bisschen Zeit, das Schiff zu erkunden. Es ist mit 20 Kabinen eines der kleineren Schiffe, das auf dem Nil schippert. Das Personal (ausschließlich Männer, in Ägypten so üblich) ist sehr aufmerksam und darauf bedacht, uns all unsere Wünsche von den Augen abzulesen.
Foto: Travel One/Petra Hirschel
Mittags ging es dann zu unserer ersten Besichtigung zum Tempel von Edfu. Seit vergangenem Jahr verhindern die Kutscher der Stadt, dass Busse Touristen zum Tempel bringen. Die aktuelle Regierung hat anscheinend weder Zeit oder noch Macht, diese Blockade zu beenden. Das heisst, dass alle Touristen, die derzeit in Edfu mit dem Schiff ankommen mit einer Kutsche fahren müssen. An sich ja kein Thema. Leider sind die Pferde und Esel der Kutscher in sehr schlechtem Zustand. Die wenigen Touristen, die zur Zeit eine Nilkreuzfahrt buchen, reichen nicht aus, um die Familien und die Pferde der Kutscher über Wasser halten zu können....
Wir sind also in gemächlichen Tempo durch die Stadt kutschiert worden. Edfu ist eine typische ägyptische Kleinstadt - laut, quirlig, bunt, lebhaft. Der Süden von Ägypten ist relativ arm. Die Straßen sind nicht geteert, Häuser werden erst weitergebaut, wenn wieder Geld für das nächste Stockwerk da ist...
So, zurück zum Thema: Der Tempel von Edfu. Die Anlage hatten wir fast für uns alleine. Wo vor der Revolution jeden Tag eine Menge Touristen Schlange stand, haben wir heute nur drei Gruppen vorgefunden. Schade, aber vielleicht für den einen oder anderen Touristen ein toller Vorteil.
Foto: Travel One/Petra Hirschel
Der Tempel wurde über 200 Jahre hinweg erbaut, damit hier einmal im Jahr die Hochzeit der Götter Horus und Hathur gefeiert werden konnte. Hathor zu Ehren wurde der selbe Tempel nochmals errichtet. Etwa 200 Kilometer weiter nördlich.
Der Tempel ist erst einmal eine unglaublich große Trotzburg. Von innen ist er dann vor allem unglaublich schön und beeindruckend. Meterhohe Säulen zieren verschiedene Ebenen des Palastes. Mit jeder Ebene bzw. Tür durften weniger Menschen mitkommen. Ins Allerheiligste dann nur noch der Pharao und seine unmittelbare Familie. Ahmed kennt sich super aus und malt uns ein Bild der Zeit vor Augen.
Foto: Travel One/Petra Hirschel
Zurück auf dem Schiff gab es ein vielfältiges Mittagessen. Und danach haben wir uns alle wieder in die Sonne gelegt und den Nil wieder an uns vorbeiziehen lassen. Jetzt stellt sich gleich die Crew vor - bald dann mehr....
Foto: Travel One/Petra Hirschel
Viele Grüße vom Nil,
Eure Scouts